Persönlichkeiten
Prof. Dr. habil. HEINZ-DIETER KRAUSCH (1928-2020)
HEINZ-DIETER KRAUSCH verstarb am 10.07.2020. Er war seit 1949 Mitglied im Botanischen Verein von Berlin und Brandenburg und wurde 1991 zum Ehrenmitglied ernannt. 1961 gehörte er zu den Mitbegründern des Floristischen Arbeitskreises der Niederlausitz.
Heinz-Dieter Krausch verfügte über ein breites Wissen zu Botanik (mit Floristik, Vegetationskunde und Pflanzengeografie), zu Landschaftsgeschichte und Landnutzung speziell seiner Heimat Niederlausitz, ebenso galt sein Interesse den volkstümlichen niedersorbischen und deutschen Pflanzennamen und den Bauerngärten. Heinz-Dieter Krausch galt auch als profunder Kenner der mittel- und mittelosteuropäischen Gartenflora. Sein Buch „Kaiserkron und Päonien rot...“. Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen (2003) machte ihn über Fachkreise hinaus bekannt. Über Jahrzehnte bewirtschaftete er zusammen mit seiner Frau einen Garten in Potsdam, in dem er viele Zierpflanzen, alte Kultursorten (auch Obstbäume), Frühjahrszwiebeln sowie Bauerngartenpflanzen kultivierte.
Neben zahlreichen Veröffentlichungen aus seinen breiten Interessen- und Sachgebieten hinterließ er eine umfangreiche Fotosammlung. Schon in jungen Jahren hielt er mit der Kamera Landschaften und Pflanzen fest, zunächst auf Schwarzweiß-Abzügen, später als Farbdias. Vor allem seine Bilder aus den 1950er – 1980er Jahren haben als wichtige Zeugnisse des Landschaftswandels historischen Wert.
Eine Auswahl seiner Bilder, die er bei Wanderungen, Reisen und Studien in Landschaften Brandenburgs (und auch im Ausland) aufgenommen hat, zeigen wir künftig im Fotoarchiv des Botanischen Vereins. Sie sollen dem Betrachter Eindrücke von der Breite seiner Interessensgebiete vermitteln.
Die Themen in Bildern:
- Landschaften und Pflanzenarten der Trocken- und Steppenrasen
- Pflanzen der Wiesen, Gewässer und Moore
- Brandenburger Landschaften (u.a. Spreewald, Lausitz, Odertal, Havelland, Stechlin)
- Lausitzer Tagebau und verschwundene Orte
- Bauerngärten in Brandenburg
- Zier- und Nutzpflanzen, Krauschs Garten
- Exkursionen und Personen
- Landschaften und Pflanzen außerhalb Brandenburgs (Karpaten u.a.)
Die Fotos sind abrufbar im Online-Fotoarchiv des Botanischen Vereins:
http://onlinearchiv-botanischer-verein-brandenburg.de/Browse.aspx unter den Suchbegriffen
Rubrik: Historische Bilder + Suche: Heinz-Dieter Krausch oder nur Suche: Heinz-Dieter Krausch.
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Weiterführende Literatur zur Person:
Fischer, W. 2004: Heinz-Dieter Krausch – 75 Jahre. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 137 H.1: 19-22.
Fischer, W. & A. Brande 2020: In memoriam Heinz-Dieter Krausch (1928–2020). – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 152: 285-294.
Illig, H. 2003: Buchbesprechung: Krausch, H.-D. 2003: "Kaiserkron und Päonien rot...". Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen. – Dölling u. Galitz Verlag, München, Hamburg. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 136: 58.
Jentsch, H. & G. Klemm 1993: Dr. habil. Heinz-Dieter Krausch 65 Jahre. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 126: 227-228.
Krausch, H.-D. 1992: Alte Nutz- und Zierpflanzen in der Niederlausitz. Führer durch den Museumsgarten am Stadt- und Kreismuseum "Sprucker Mühle" in Guben. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg, Beiheft 2.
Täuscher, L. 2009: Ehrenprofessur für Dr. rer. nat. habil. Heinz-Dieter Krausch. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 142: 301-302.
Professor Dr. Gerhard Wagenitz
Gerhard Wagenitz (* 31. Mai 1927, † 30. Januar 2017) ist im 90. Lebensjahr verstorben. Der gebürtige Potsdamer war 60 Jahre Mitglied des Botanischen Vereins, früherer Geschäftsführer und dessen Ehrenmitglied. Seine botanischen Hauptarbeitsgebiete lagen im Bereich der botanischen Systematik, hier mit seinem "Kernforschungsgebiet" der Korbblütengewächse sowie im Bereich der Geschichte der Botanik. Sein besonderes Interesse galt dabei den Gattungen Centaurea und Filago. Centaurea wagenitzii Hub.-Mor. gehört neben weiteren Sippen zu den Pflanzen, die ihm zu Ehren benannt wurden. Den "Jubiläumsband" des Botanischen Vereins von Berlin und Brandenburg anlässlich seines 150jährigen Bestehens (2009) prägte Gerhard Wagenitz mit dem äußerst umfangreichen wie umfassenden Teil der Biografien märkischer Botaniker.
In seinem letzten Vortag beim Botanischen Verein am 21. Oktober 2015 widmete er sich Carl Ludwig Willdenow (1765-1812) - einem der letzten "Linneaner" und dem Berliner Botanischen Garten. Die lebendigen Schilderungen von Gerhard Wagenitz werden allen Beteiligten in bester Erinnerung bleiben.
Siegfried Hamsch
Unser langjähriges Vereinsmitglied Siegfried Hamsch, geboren am 23. April 1934, ist am 16. August 2016 verstorben. Er war Ehrenmitglied des Botanischen Vereins von Berlin und Brandenburg. Erfahren Sie etwas über sein Leben und naturkundliches Schaffen.
Sein Grab befindet sich auf dem Georgen-Parochial-Friedhof II., Landsberger Allee 48-50 in 10249.
Siehe auch H. Illig: Siegfried Hamsch zum 80. Geburtstag und Jubiläumsveranstaltung.
Dr. Karl-Heinz Großer
Am 18. Juni 2015 ist unser langjähriges Mitglied, Dr. Karl-Heinz Großer, kurz nach seinem 90. Geburtstag am 18. Mai 2015, verstorben.
Karl Heinz Großer wurde 1925 in Görlitz geboren. Er studierte in Eberswalde Forstwirtschaft und promovierte 1955 (unter Betreuung von A. Scamoni) zum Thema "Forstliche Vegetations- und Standortuntersuchungen in der Oberlausitzer Heide und an den natürlichen Fichtenvorposten der südlichen Niederlausitz". Nach der Tätigkeit als Direktor des Staatlichen Museums für Naturkunde Görlitz war Karl-Heinz Großer wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Landschaftsforschung und Naturschutz (ILN) Halle. Hiervon war er 24 Jahre Leiter der Arbeitsgruppe Potsdam des ILN. Nach seiner Emeritierung im Jahre 1990, führt er seine wissenschaftlich-technischen Arbeiten in den Fachbereichen Naturschutz, Landschaftspflege und Waldkunde vorwiegend für Gebiete in Süd-Brandenburg und in der Oberlausitz durch.
Karl-Heinz Großer war seit 1993 Mitglied des Botanischen Vereins, in der DDR-Zeit wirkte er in der Arbeitsgemeinschaft Märkischer Botaniker mit. Bis in die jüngste Zeit unterstützte er die Arbeit des Botanischen Vereins, so mit der Übergabe von Schriften für die Durchführung der jährlichen Botanikertagungen.
Eine Würdigung zum Lebenswerk von Karl-Heinz Großer finden Sie im Band 148 (2015) der Verhandlungen des Botanischen Vereins.
Siehe auch Naturschutzgeschichte Ostdeutschlands.
Dr. Gerrit Stohr
Der Botanische Verein trauert um Dr. Gerrit Stohr.
Am 6. August 2014 ist unser langjähriges Mitglied, Dr. Gerrit Stohr im 87. Lebensjahr verstorben.
Gerrit Stohr war seit 1991 aktives Mitglied des Botanischen Vereins, davor wirkte er intensiv in der Arbeitsgemeinschaft märkischer Botaniker mit. Soweit es ihm möglich war, war er regelmäßiger Teilnehmer der Brandenburgischen Botanikertagungen. Ein Schwerpunkt seiner botanischen Tätigkeit galt der Bearbeitung der Gattungen Festuca (Schwingel) und vor allem Rubus (Brombeere).
Im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit arbeitete Gerrit Stohr im Bereich Botanik und Arboretum der Humboldt Universität zu Berlin sowie im Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin. Hier hat er neben der Rubus-Forschung an der Bearbeitung der Flora von Kuba mitgewirkt.
Mit Gerrit Stohr verlieren wir einen, im Auftreten zwar zurückhaltenden, aber leidenschaftlichen Botaniker. Er war DER brandenburgische Rubus-Kenner! Seine Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft wird uns in guter Erinnerung bleiben.
Professor Dr. Hildemar Scholz
Der Botanische Verein von Berlin und Brandenburg trauert um
Professor Dr. Hildemar Scholz
* 27. 5. 1928 † 5. 6. 2012
Hildemar Scholz war 60 Jahre Mitglied des Botanischen Vereins und dessen Ehrenmitglied. Er war im Beirat und Redaktionsbeirat des Vorstands. Von 1984 bis 1987 war er Vorsitzender
des „damaligen“ Berliner Botanischen Vereins.
Hildemar Scholz hatte ganz wesentlichen Anteil an der Erforschung der ruderalen Nachkriegsflora West-Berlins und war damit ein Pionier seiner Zeit. Seine zahlreichen Bearbeitungen umfassten ein breites Arbeitsgebiet: Floristik, Systematik und Evolutionstheorie, Geschichte der Botanik. Floristisch und systematisch bearbeitet wurden von ihm insbesondere ruderale Pflanzen, Gräser und Brandpilze. Zu seinen Lieblingsgattungen bei den Gräsern gehörten Poa, Bromus oder Agrostis.
Im Botanischen Verein war Hildemar Scholz, im besten Sinne, ein aktives, dem Verein die Treue haltendes Vereinsmitglied. In seinem jahrzehntelangen Wirken hat er den Botanischen Verein wesentlich mitgetragen und geprägt. Als herausragender Botaniker wird er uns ebenso fehlen wie als freundlicher und hilfsbereiter Mensch, mit seinem ganz eigenen Witz und seiner Ironie.